Antivertiginosa
Antivertiginosa: Wirkungsweise und Anwendungsbereiche
Definition und Wirkmechanismus von Antivertiginosa
Antivertiginosa sind Medikamente, die zur Behandlung von Schwindelzuständen unterschiedlicher Ursache eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie auf das zentrale Nervensystem (ZNS) einwirken, um die Symptome von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen zu lindern. Diese Medikamente können auf verschiedene Weise wirken, je nachdem, welche Ursache dem Schwindel zugrunde liegt. Einige Antivertiginosa wirken sedierend auf das Vestibularsystem, das für die Wahrnehmung von Gleichgewicht und Raumorientierung zuständig ist, während andere die Durchblutung des Innenohrs verbessern oder die Signalübertragung im Nervensystem modulieren.
Indikationen: Wann werden Antivertiginosa eingesetzt?
Antivertiginosa kommen bei einer Reihe von Beschwerden zum Einsatz, die mit Schwindel und Gleichgewichtsstörungen einhergehen. Zu den häufigsten Indikationen gehören:
- Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS)
- Menière-Krankheit
- Vestibuläre Neuritis
- Schwindel infolge von Kopfverletzungen
- Migräne-assoziierte Vertigo
- Altersbedingter Schwindel
- Medikamenteninduzierter Schwindel
Die Auswahl des geeigneten Antivertiginosums hängt von der genauen Diagnose und den individuellen Bedürfnissen der Patient*innen ab.
Wichtige Vertreter der Antivertiginosa und ihre Wirkstoffe
Es gibt verschiedene Wirkstoffe, die in Antivertiginosa zum Einsatz kommen. Einige der bekanntesten sind:
- Betahistin: Fördert die Durchblutung des Innenohrs und wird häufig bei Morbus Menière verwendet.
- Dimenhydrinat: Kombiniert antihistaminische und anticholinerge Effekte und wird oft gegen Reisekrankheit und andere Schwindelformen eingesetzt.
- Meclizin: Ein weiteres Antihistaminikum, das zur Behandlung von Schwindel und zur Vorbeugung von Reisekrankheit verwendet wird.
- Cinnarizin: Verbessert die Durchblutung des Gehirns und wird bei vestibulären und zerebralen Durchblutungsstörungen eingesetzt.
Die Wahl des Wirkstoffs sollte in Absprache mit Ärzt*innen oder Apotheker*innen erfolgen, um eine optimale Therapie zu gewährleisten.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Wie alle Medikamente können auch Antivertiginosa Nebenwirkungen haben. Diese können je nach Wirkstoff und individueller Reaktion unterschiedlich ausfallen. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören:
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Mundtrockenheit
- Übelkeit
Bei einigen Patient*innen können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen auftreten. Kontraindikationen, also Gründe gegen die Einnahme eines Antivertiginosums, können beispielsweise eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder bestimmte Vorerkrankungen sein. Eine genaue Abklärung der individuellen Situation durch Ärzt*innen oder Apotheker*innen ist daher unerlässlich.
Interaktionen mit anderen Medikamenten
Antivertiginosa können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eingehen. Besonders zu beachten sind dabei:
- Die gleichzeitige Einnahme von sedierenden Substanzen, da diese die müdemachende Wirkung verstärken können.
- Die Kombination mit Alkohol, die ebenfalls zu einer Verstärkung der Sedierung führen kann.
- Interaktionen mit Medikamenten, die das zentrale Nervensystem beeinflussen, wie Antidepressiva oder Antiepileptika.
Es ist wichtig, vor der Einnahme von Antivertiginosa eine vollständige Medikamentenanamnese durchzuführen und mögliche Wechselwirkungen mit Ärzt*innen oder Apotheker*innen zu besprechen.
Richtige Anwendung und Dosierung
Die korrekte Anwendung und Dosierung von Antivertiginosa ist entscheidend für den Therapieerfolg. Die Dosierung richtet sich nach dem spezifischen Wirkstoff, der Schwere der Symptome und den individuellen Patient*innencharakteristika. Ärzt*innen oder Apotheker*innen geben hierzu genaue Anweisungen. Es ist wichtig, die Medikation genau nach diesen Vorgaben einzunehmen und nicht eigenmächtig zu verändern. Bei Fragen oder Unklarheiten sollte immer professioneller Rat eingeholt werden.