Methylaminolevulinat
Methylaminolevulinat: Ein Wirkstoff im Dienste der Dermatologie
Grundlagen und Wirkmechanismus von Methylaminolevulinat
Methylaminolevulinat (MAL) ist ein Wirkstoff, der in der photodynamischen Therapie (PDT) zur Behandlung verschiedener Hauterkrankungen eingesetzt wird. Es handelt sich um ein Prodrug, das nach topischer Applikation in den Zellen zu Protoporphyrin IX (PpIX) umgewandelt wird. PpIX ist ein Photosensibilisator, der sich selektiv in den pathologisch veränderten Zellen anreichert. Bei Bestrahlung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge wird PpIX aktiviert und erzeugt reaktive Sauerstoffspezies, die zu einer Zerstörung der behandelten Zellen führen. Diese selektive Akkumulation und Zerstörung macht MAL zu einem effektiven Mittel in der Behandlung von Hauterkrankungen, bei denen eine gezielte Wirkung auf erkrankte Zellen ohne signifikante Schädigung des umliegenden gesunden Gewebes erwünscht ist.
Anwendungsgebiete: Wofür wird Methylaminolevulinat verwendet?
Methylaminolevulinat wird hauptsächlich zur Behandlung von aktinischen Keratosen eingesetzt, die durch langjährige Sonnenexposition verursachte präkanzeröse Hautveränderungen darstellen. Des Weiteren findet es Anwendung bei der Therapie des Basalzellkarzinoms, einer häufigen Form von Hautkrebs, sowie bei der Behandlung der Bowen-Krankheit, einer weiteren Form von Hautkrebs im Frühstadium. Ärztinnen und Ärzte verschreiben MAL auch zur Therapie von bestimmten Formen der Akne und anderen Hautzuständen, bei denen die photodynamische Therapie als geeignet erachtet wird.
Behandlungsablauf mit Methylaminolevulinat
Die Behandlung mit Methylaminolevulinat beginnt mit der sorgfältigen Reinigung der betroffenen Hautareale. Anschließend wird die MAL-Creme auf die Hautläsionen aufgetragen und mit einem lichtundurchlässigen Verband abgedeckt, um eine vorzeitige Aktivierung des Wirkstoffs zu verhindern. Nach einer Einwirkzeit, die je nach Indikation und ärztlicher Anweisung variiert, wird der Verband entfernt und das behandelte Areal mit einer speziellen Lichtquelle bestrahlt. Die Lichttherapie aktiviert den Photosensibilisator und leitet den therapeutischen Effekt ein. Nach der Behandlung kann es zu Rötungen, Schwellungen und einer Krustenbildung kommen, die als normale Reaktionen auf die Therapie gelten und in der Regel nach einigen Tagen abklingen.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Wie bei jeder medizinischen Behandlung können auch bei der Anwendung von Methylaminolevulinat Nebenwirkungen auftreten. Häufige Reaktionen sind Rötungen, Brennen, Schmerzen und Schwellungen im behandelten Bereich. Seltener können allergische Reaktionen, Infektionen oder Narbenbildung auftreten. Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten die behandelten Areale nach der Therapie vor Sonnenlicht schützen, da die Haut lichtsensitiver ist und es sonst zu Verbrennungen kommen kann. Ärztinnen, Ärzte und Apothekerinnen und Apotheker können detaillierte Informationen zu Risiken und Nebenwirkungen bereitstellen und beraten individuell zur Nachsorge und zum Umgang mit möglichen Nebenwirkungen.
Wichtige Hinweise für Patientinnen und Patienten
Vor der Behandlung mit Methylaminolevulinat sollten Patientinnen und Patienten ihre Ärztin oder ihren Arzt über alle bestehenden Hauterkrankungen, Medikationen und Allergien informieren. Während der Einwirkzeit der Creme und nach der Lichttherapie ist ein konsequenter Lichtschutz erforderlich, um phototoxische Reaktionen zu vermeiden. Es ist ratsam, direkte Sonneneinstrahlung sowie den Besuch von Solarien für etwa 48 Stunden nach der Behandlung zu meiden. Die Nachsorge sollte gemäß den Anweisungen der behandelnden Fachpersonen erfolgen, um eine optimale Heilung und das bestmögliche Behandlungsergebnis zu gewährleisten.